Was ist Leindotteröl?
Leindotteröl wird durch ein Pressverfahren gewonnen. Das Öl wird aus den Samen des Leindotters gepresst und enthält einen großen Anteil an ungesättigten Fettsäuren. Farblich ähnelt das Öl des Leindottersamens dem Rapsöl. Das Öl riecht nach geschnittenem Graß oder kann einen als krautig beschriebenen Geruch aufweisen. Das Öl wird kaltgepresst und hat bereits Einzug in die Küchen gehalten. Es ist zum Verzehr geeignet und enthält beispielsweise die gesunden Omega-3-Fettsäuren. Neben dem Öl aus Leindottersamen werden auch andere kaltgepresste Öle, wie beispielsweise Sesam-, Erdnuss- oder Distelöl gerne in der Küche verwendet. Omega-3-Fettsäuren sind auch in Fischölen enthalten. Der Vorteil des Leindotteröls liegt darin, dass es vegetarisch ist.
Was ist Leindotter?
Leindotter ist eine Kulturpflanze, deren Samen schon seit den alten Kelten zu einem Öl gepresst werden. Die Kelten verwendeten das Öl aus den Leindottersamen aufgrund des guten Geschmacks. Botanisch gehört der Leindotter zu den Kreuzblütlern und wird lateinisch als Camelina sativa bezeichnet. Der Leindotter ist eine robuste Pflanze, die leicht zu pflegen ist und keine großen Ansprüche an den Boden stellt. Die Pflanze wächst sogar auf Boden mit Sandanteilen und ist gegen viele Schädlinge sowie Krankheiten geschützt. Die Blühten des Leindotters blühen zartgelb. Die als Mischfrucht bekannte Pflanze ist ideal für den biologischen Anbau und kann sogar vor Unkraut schützen. Der interessierte Bio-Bauer kann Leindotter neben Erbsen, Linsen oder Hafer anpflanzen. Der Grund für den Schutz gegen Unkraut liegt in seinen bodendeckenden Eigenschaften. Der Leindotter lässt dem Unkraut keinen Platz zum Wachsen.
Leindotter benötigt zum Wachsen keine Chemie und braucht auch keine schädlingsbekämpfenden Maßnahmen. Der Leindotter kommt ohne künstliche Züchtungen aus und ist daher noch in seiner ursprünglichen Form vorhanden. Leindotter sollte nicht mit Lein, auch Flachs genannt, verwechselt werden.
Wie wird das Öl aus den Leindottersamen hergestellt?
Die großen Samen werden aus den Leindotterschoten herausgetrennt. Um Öl aus den Samen herstellen zu können, sollten diese mindestens fünf Millimeter große sein. Pro Schote sind ca. 8 bis 16 Samenkörner vorhanden. Ein Samenkorn enthält ca. 28 bis 42 % Öl. Das Öl wird in einer Schneckenpresse aus den Samen gepresst. Es ist keine Hitzeentwicklung zum Herauspressen des Öls notwendig, weswegen das Öl auch als kaltgepresstes Öl bezeichnet wird. Das Öl wird nach dem Pressen weiterverarbeitet. So muss es beispielsweise gefiltert und sedimentiert werden, um als Speiseöl oder anderweitig genutzt werden zu können. Durch die kalte Pressvariante bleiben die wichtigen Nährstoffe erhalten. Das Öl wird nach dem Pressen auch als Rohöl bezeichnet.
Was soll das Öl bewirken?
Vor allem die Omega-3-Fettsäuren und die Omega-6-Fettsäuren im Leindotteröl sind für die Wirkung auf den menschlichen Körper interessant. Omega-3-Fettsäuren kommen auch im Fisch vor und eine fischreiche Ernährung kann sich positiv auf den menschlichen Körper auswirken. Auch beim Leindotteröl kann die Kombination aus Omega-6-Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren eine positive Wirkung auf den Körper haben. Leindotteröl wird zur Zubereitung von Speisen genutzt und auch von Menschen eingesetzt, die sich bewusst ernähren möchten.
Das Öl aus den Samen des Leindotters wird beispielsweise eingesetzt für:
- Dips
- Salatdressings
- Pestos
Durch die kalte Pressung des Öls, bleiben die Nährstoffe im Leindotteröl enthalten. Die Fettsäuren mögen auch keine Hitze und sollten während der Zubereitung auch nicht erwärmt werden.
Wozu sind Omega-3-Fettsäuren wichtig?
Omega-3-Fettsäuren sind für viele Bereiche des menschlichen Körpers wichtig. So spielen die ungesättigten Fettsäuren eine Rolle in folgenden Bereichen:
- der Eiweißsynthese
- im Zellstoffwechsel
- bei der Hormonproduktion
- bei der Haar- und Hautgesundheit
- als Vorbeugung und zur Vermeidung von Entzündungen
- in der Immunabwehr
- beim Schutz vor Infektionskrankheiten
Das kaltgepresste Öl aus den Samen des Leindotters ist durch seine Omega-3-Fettsäuren für die Gesundheit des Herzens interessant. So senken Omega-3-Fettsäuren beispielsweise den Blutzucker- und Cholesterinspiegel. Des Weiteren kann Omega-3 auch die Thrombosegefahr verringern, Entzündungen hemmen und zu einem optimalen Blutfluss beitragen. Laut Studien sind die Fettsäuren (Omega-3) auch zur Vorbeugung von Demenz, Gedächtsnisverlust interessant und können den Menschen vor der Zellalterung schützen. Die Funktionsweise von Telomeren (DNA-Bestandteilen), kann durch Omega-3-Fettsäuren lange positiv beeinflusst werden. Die Funktion der Telomere ist beispielsweise der Schutz der DNA. Mit zunehmenden Alter werden Telomere angreifbar.
Omega-3-Fettsäuren tragen zu einer guten Konzentrationsfähigkeit bei und können zur Symptomlinderung von ADHS genutzt werden. Des Weiteren sorgen Omega-3-Fettsäuren für einen aktiven Stoffwechsel und ein starkes Immunsystem. Die Fettsäuren sollen zudem für ein ausgewogenes Hormonsystem sorgen. Ein starkes Immunsystem, das Entzündungen effektiv bekämpfen kann ist wichtig. Entzündungen können auch zu schweren Erkranken führen oder Vorboten dieser sein. Beispielsweise Multiple Sklerose, Tinnitus, Diabetes oder Arteriosklerose können sich durch Entzündungen ankündigen. Neben den genannten Wirkungen, die Omega-3-Fettsäuren haben können, sei auch der Schlafbereich erwähnt. Die ausreichende Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren kann auch Schlafstörungen reduzieren.
Welche Inhaltsstoffe besitzt das Öl?
Das Öl enthält Alpha-Linolensäure und Linolsäure. Die Linolsäure ist zu ca. 18 % im Öl der Leindottersamen enthalten und besitzt wertvolle Omega-6-Fettsäuren. Die Alpha-Linolensäure ist zu ca. 38 % im Öl enthalten. Alpha-Linolensäure enthält die wichtigen Omega-3-Fettsäuren. Des Weiteren besitzt das Öl der Leindotter viel Vitamin E. Das Öl besitzt einen leicht erbsigen Geschmack und eine goldgelbe Farbe.
Omega-3-Fettsäuren sind in Fisch enthalten und können mit einer fischreichen Ernährung aufgenommen werden. Wer allerdings keinen Fisch ist oder Vegetarier ist, der benötigt andere Omega-3-Fettsäure-Quellen. Leindotteröl ist vegetarisch und kann helfen, Omega-3-Fettsäuren zuzuführen. Essenzielle Fettsäuren sind generell für eine gesunde Ernährung wichtig. Leindotteröl ersetzt keine gesunde Ernährungsweise, sondern soll zu dieser beitragen.
Omega-3-Fettsäuren können sich wie folgt auf den menschlichen Organismus auswirken:
- trägt zum allgemeinen Wohlbefinden bei
- hilft beim Zellmembranaufbau
- trägt zur Gehirnfunktion bei
- wirkt positiv auf den Blutkreislauf
- wirkt Immunsystemstärkend
- entzündungshemmende Wirkung
Das Öl aus dem Samen des Leindotters besitzt auch eine ungesättigte Ölsäure. Die Ölsäure ist zu ca. 17 % im Öl vorhanden und kann sich positiv auf den Cholesterinspiegel des Menschen auswirken. Neben den genannten Inhaltsstoffen sind auch andere gesättigte, mehrfach sowie einfacht gesättigte Fettsäuren im Öl vorhanden. Des Weiteren enthält das Öl auch Vitamin E5. Zwar sind Fette im Öl vorhanden, das Öl enthält aber keine Kohlenhydrate oder Eiweiße. Das Öl besitzt einen recht ausgeglichenen Fettsäurehaushalt, im Gegensatz zu anderen Ölen.
Bei anderen Ölen, wie beispielsweise Olivenöl und Rapsöl, sind die einfach ungesättigten Fettsäuren im größeren Maße vorhanden, als im Leindotteröl. Das Öl besitzt viel Eicosensäure, die zu den Omega-9-Fettsäuren zählt. Omega-9-Fettsäuren sind eine Fettsäurengruppe, die noch weiterer Erforschung bedarf.
Das Öl enthält zudem Sterine, Tocopherole und Plastochromanol-8. Diese Substanzen sind Antioxidativ und sorgen für eine längere Haltbarkeit des Öls sowie der Inhaltsstoffe. Die Haltbarkeit eines Öls ist für die Verwendung als Speiseöl entscheidend. Rapsöl hält beispielsweise 12 Wochen, während Hanföl gerade einmal 3 Wochen aufbewahrt werden sollte. Sonnenblumenöl, wenn kaltgepresst, hält ca. 6 Wochen. Leindotteröl kann immerhin bis zu 7 Wochen aufbewahrt werden.
Wie wird das Öl aus Leindottersamen genutzt?
Das Öl ist kaltgepresst und wird als Speiseöl genutzt. So kann es vor allem in der kalten Küche für Dips oder Pestos genutzt werden. Auch zum Verfeinern kalter Saucen, für Brotaufstriche oder als Salatdressing kann das Öl eingesetzt werden. Durch seine gesunden Inhaltsstoffe hat sich das Öl in der kalten Küche etabliert und wird als vegetarisches Öl gerne genutzt. Das Öl passt zudem zu warmen Gerichten und behält seine Nährstoffe, wenn es vor dem Servieren über das Essen geträufelt wird. Durch die nussige, erbsige Note, kann es viele warme und kalte Gerichte verfeinern. Der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren ist ideal für Veganer sowie Vegetarier. Über den Geschmack muss sich jeder selbst ein Bild machen. Der Geschmack wird entweder als erbsig oder nussig bezeichnet. Zudem kann es leicht scharf sein.
Das Öl aus den Leindottersamen wird nicht nur als Speiseöl genutzt. Kosmetikprodukte werden ebenfalls mit Leindotteröl versetzt. Das Öl zieht schnell in die Haut ein und eignet sich daher hervorragend für Kosmetika. Die Kosmetik, wie beispielsweise eine Tagescreme, kann auch eigenständig mit dem Öl versetzt werden. Der Vorteil in der Kombination des Öls mit Kosmetika ist die gute Nährstoffversorgung der Haut. Des Weiteren kann das Öl auch als Körpercreme eingesetzt werden. Wem der Geruch nicht zusagt, der kann das Öl auch mit ätherischen Öle versetzen. Das Öl kann zu einer gepflegten sowie glatten Haut beitragen.
Das Öl aus den Samen der Leindotter kann sogar als Kraftstoff genutzt werden. Wissenschaftlich ist die Nutzung des Öls als Kraftstoff allerdings noch ungenau erforscht. Es fehlt der wissenschaftliche Nachweis und es fehlen empirische Studien. In der Industrie wird das Öl ebenfalls genutzt. Lacke und Farben sind beispielsweise mit dem Öl versetzt. Das Öl trocknet schnell und ist daher ideal für industrielle Zwecke geeignet. Neben der Kosmetikherstellung und neben dem Einsatz zu industriellen Zwecken, wird das Öl auch im Pharmabereich genutzt.
Wie sollte das Öl verwendet und gelagert werden?
Das Öl aus den Samen des Leindotters ist ideal zum Verfeinern von Speisen, Dips, Pestos usw. geeignet. Auch über Rohkost oder Salate kann es als Dressing genutzt werden. Wer Desserts mit dem Öl zubereiten möchte oder es generell als Speiseöl nutzen möchte, der sollte auf die kurze Haltbarkeit des Öls achten. Das Öl ist maximal 7 Wochen haltbar und sollte in dem Zeitraum aufgebraucht werden. Des Weiteren sollte das Öl kühl und dunkel gelagert werden, um die Haltbarkeit maximal auszureizen.
Welche Produkte können beispielhaft genannt werden?
Folgende Produkte sind Produktbeispiele. Es gibt wesentlich mehr Leindotteröle von vielen verschiedenen Firmen. Leindotteröl gibt es im Onlinehandel beispielsweise in folgenden Formaten:
- Chiemgaukorn Bio Leindotteröl, nativ 500 ml
- Ölmühle Kappelbauer Leindotteröl, nativ (250 ml) – Bio
- Kanow Mühle, Spreewald – Spreewälder Leindotteröl, Premiumqualität – 500 ml
Chiemgaukorn Bio Leindotteröl, nativ 500 ml
Das Öl aus den Samen der Leindotter ist biologisch gewonnen und nativ. Das Öl besticht durch seine nussige Note und besitzt einen feinen Geschmack. Das Bio-Öl kann ideal in Salaten oder Dips genutzt werden. Es ist vegetarisch sowie vegan und ohne Gentechnik hergestellt. Des Weiteren ist das Öl von Chiemgaukorn Zölakie verträglich.
- Frisch aus unserer hofeigenen Ölmühle
- Frisch aus unserer hofeigenen Ölmühle
- Feiner Geschmack mit nussiger Note
- InSaaten aus biologischem, bayerischem Anbau
- Sehr reich an Omega-3-Fettsäuren und Vitamin E
Ölmühle Kappelbauer Leindotteröl, nativ (250 ml) – Bio
Wenn Sie anstelle von 500 ml eine Menge von 250 ml suchen, dann ist das Öl der Ölmühle Kappelbauer für Sie interessant. Das Öl wird ohne Gentechnik hergestellt und besitzt Bioqualtät. Es ist vegan, vegetarisch sowie Zöliakie verträglch. Die Zertifizierung Bio erfolgt nach EG-Öko-Verordnung.
Kanow Mühle, Spreewald – Spreewälder Leindotteröl, Premiumqualität – 500 ml
Das Öl der Kanow Mühle kommt aus dem Spreewald und ist in 500-ml-Flaschen erhältlich. Das Öl besitzt Premium-Qualität und ist für alle interessant, die ihre Speisen verfeinern möchten.
Fazit
Leindotteröl wird kaltgepresst hergestellt und enthält wichtige Fettsäuren. Das Öl wird aus den Samen des Leindotters gewonnen und beinhaltet vor allem Alpha-Linolensäure und Linolsäure. Die genannten Substanzen wiederum beinhalten Omega-3-Fettsäuren bzw. Omega-6-Fettsäuren. Die ungesättigten Fettsäuren können zur Gesundheit des Menschen beitragen und sind zur Aufrechterhaltung sowie Regulation diverser Körperfunktionen wichtig. Omega-3-Fettsäuren tragen zur Immunsystemstärkung, zur Gehirnfunktion, zum Zellmembranaufbau und zu vielen weiteren Funktionen im Körper bei. Das Öl der Leindotter sollte nicht erhitzt oder erwärmt werden, um die Nährstoffe nicht zu zerstören. Das Öl besitzt eine goldgelbene Farbe und hat einen erbsigen oder nussigen Geschmack. Genutzt werden kann das Öl beispielsweise zum Verfeinern von Dips, Pestos oder kalten Speisen. Auch bei warmen Speisen kommt es als Speiseöl zum Einsatz. Allerdings sollte das Öl erst vor dem Servieren zur Mahlzeit gegeben werden, um die Nährstoffe zu erhalten. Das Öl ist nur kurze Zeit (bis zu 7 Wochen) haltbar und sollte kühl sowie dunkel gelagert werden. Je nach Hersteller, ist Leindotteröl in Bio-Qualität erhältlich und frei von Gentechnologie. Das Öl ist für Vegetarier und Veganer geeignet und ist von vielen Herstellern erhältlich. Wenn Sie das Öl aus dem Samen des Leindotters kaufen möchten, dann sollten Sie auf hochwertige Qualität und gute Kundenrezensionen achten. Das Öl des Leindotters kann nicht nur als Speiseöl genutzt werden. Es findet auch in der Kosmetikbranche, im Pharmaziebereich und in der Industrie Anwendung.
Hinweis: Wir übernehmen keine Verantwortung für die Richtigkeit und Vollständigkeit des Inhaltes. Die Aufnahme des Leindotteröls ersetzt keine ausgewogene sowie gesunde Ernährung.